Stefan Kohmann:
unter Anderem: Kurt Schwitters: Ursonate, 1. Satz (1923)
Carl Vetter:
Stein-zeit, Natursteinklänge
16 Uhr, Eintritt: 10 €
Stein-Zeit
Steinklänge im Raum – in Zeit – langsam – entsprechend dem Material Stein.
Der Klang-/Resonanzraum des Künstlerhauses wird mit Steinen angespielt, aktiviert.
Ich benutze Natursteine. Es sind unbearbeitete Steine, wie ich sie in der Landschaft finde.
Sie werden nach Gehör, Größe, Form ausgewählt und zusammengestellt.
Hier sind sie Naturversatzstücke im Innenraum. Bei meiner Arbeit in der offenen Landschaft
setze ich die Steine bei Klangaktionen in ihrem natürlichen Umfeld ein, oft auch bei Dunkelheit.
Die Zuhörer können sich intensiver auf die andere Wahrnehmung eines ihnen bekannten Geländes konzentrieren.
Die Klangobjekte bestehen aus einfachen Holzbrettern, darauf liegen Muschel- kalksteine,
nach Tönen angeordnet. Die Steine des Huy, einem kleinen Bergzug bei Halberstadt, sind dafür hervorragend geeignet.
Ihr Klangspektrum ist sehr unter- schiedlich.
In ‚Klangkisten‘ bedecken flache Muschelkalksteine den Boden, darauf liegend ein runder Lesestein,
wie man sie an Feldrändern findet. Hier ist die Klangfolge bedingt steuerbar.
Granitsteine der Altmark kommen überwiegend auf den Fußböden zum Einsatz.
Während meines Rundganges wird das Erdgeschoß des Künstlerhauses an unterschiedlichen Orten
akustisch und haptisch abgetastet. Aus dem Zusammenspiel aller einzelnen Aktionen entsteht ein Ganzes.
Meine Absicht ist, durch Erzeugen ungewohnter Natur-Klänge und Töne den Raum dreidimensional hörbar,
anders erfahrbar zu machen. Der heutigen, visuell reiz-überfluteten und schnelllebigen Zeit wird eine
langsamere und akustische Wahrnehmung entgegengesetzt.
Carl Vetter