Paul Philipp Heinze · Thomas Judisch
Eine Ausstellung des Künstlerhaus Sootbörn zum Jahresthema Schirme, Schilde, Larven, Masken
Eröffnung: Freitag 09.04. soft opening von 17–21 Uhr
Ausstellung: 10.04 – 25.04.2021
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 15-18 Uhr
In einer eigens für diese Ausstellung entwickelten Installation werden die beiden Künstler Paul Philipp Heinze und Thomas Judisch auf das Jahresthema des Künstlerhauses – Schirme, Schilde, Larven, Masken – reagieren. Das Jahresthema wurde von Künstlern und Künstlerhaus nicht nur wegen des derzeitigen Pandemiegeschehens gewählt, die Koinzidenz dient Paul Philipp Heinze und Thomas Judisch als Rezeptionsverstärker für ihre philosophischen und psychologischen Betrachtungsweisen gegenüber gesellschaftlichen Prozessen. Raumfüllende Skulpturen von Thomas Judisch werden mit großformatigen Wandzeichnungen von PPH beantwortet.
(red.KH Sootbörn)
(red.KH Sootbörn)
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Ein Dialog als Stimmungsbarometer
Trauma, Mensch & Maske
TJ: Menschen.Menschen.
PPH: Masken. Masken.
TJ: Wo Menschen, da auch Masken.
PPH: Mensch. Mensch.
TJ: Trauma. Trauma.
PPH: Wo Mensch, da auch Trauma.
TJ: Menschen tragen Masken tragen Trauma tragen Menschen tragen Trauma.
PPH: Endlich wieder Ausstellungen.
TJ: Endlich wieder Menschen.
PPH: Endlich wieder Masken.
TJ: Endlich wieder Trauma.
PPH: Kunst kommt von Menschen, kommt (alle) mit Masken, kommt von Trauma.
TJ: Endlich Kunst mit Menschen mit Masken mit Trauma.
PPH: Endlich wieder Ausstellungen mit Menschen mit Masken mit Trauma.
TJ: Locked Down
PPH: Masken. Masken.
TJ: Wo Menschen, da auch Masken.
PPH: Mensch. Mensch.
TJ: Trauma. Trauma.
PPH: Wo Mensch, da auch Trauma.
TJ: Menschen tragen Masken tragen Trauma tragen Menschen tragen Trauma.
PPH: Endlich wieder Ausstellungen.
TJ: Endlich wieder Menschen.
PPH: Endlich wieder Masken.
TJ: Endlich wieder Trauma.
PPH: Kunst kommt von Menschen, kommt (alle) mit Masken, kommt von Trauma.
TJ: Endlich Kunst mit Menschen mit Masken mit Trauma.
PPH: Endlich wieder Ausstellungen mit Menschen mit Masken mit Trauma.
TJ: Locked Down
PPH: Knock Down.
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Ein weiteres Stimmungsbarometer
Trauma, Mensch, Maske, Selbst
Menschen werden geboren. Verbunden mit allem.Symbiotisch verwoben.Hochreaktiv.
Alles aufsaugend.Speichernd wie ein Schwamm.
Der Mensch ist nicht das in ihn Einströmende.
Der Mensch reibt sich an dem, was in ihn einströmt.
So entwickelt er sein Ich.
Wird der Mensch daran gehindert, wird ihm die Ausbildung seines Ich‘s verwehrt.
Der Mensch ist nicht das in ihn Einströmende.
Der Mensch reibt sich an dem, was in ihn einströmt.
So entwickelt er sein Ich.
Wird der Mensch daran gehindert, wird ihm die Ausbildung seines Ich‘s verwehrt.
Sein eigenständiges Ich wird ihm versagt.
Dies geschieht auf vielfältige Weise.
Untersagt man ihm, seiner Wahrnehmungen zu trauen,
entzieht man ihm die Möglichkeit, eine eigene Haltung zu entwickeln.
Bleibt die Individuation aus, bleibt der Mensch in der Verstrickung.
In der Verstrickung mit dem was durch ihn durch und in ihn einströmt.
Er kann sich nicht abgrenzen.
Fehlen dem Menschen Grenzen, kann er sich nicht schützen.
Weder vor Einflüssen noch vor Übergriffen.
Das führt zu Verletzung. Ein Trauma entsteht. (1)
Je weniger ausgeprägt eines Mensch Selbst,
desto geringer seine Widerstandskraft,
desto niedriger seine Abgrenzungsfähigkeit.
Nun benötigt er Masken, um sich abzugrenzen.
Masken zum Schutz.
Masken zur Abgrenzung.
Masken als Symbol fehlender Grenzen im Menschen.
Je mehr Maske vom Mensch benötigt,
desto weniger vorhanden ist sein Selbst.(2)
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Dies geschieht auf vielfältige Weise.
Untersagt man ihm, seiner Wahrnehmungen zu trauen,
entzieht man ihm die Möglichkeit, eine eigene Haltung zu entwickeln.
Bleibt die Individuation aus, bleibt der Mensch in der Verstrickung.
In der Verstrickung mit dem was durch ihn durch und in ihn einströmt.
Er kann sich nicht abgrenzen.
Fehlen dem Menschen Grenzen, kann er sich nicht schützen.
Weder vor Einflüssen noch vor Übergriffen.
Das führt zu Verletzung. Ein Trauma entsteht. (1)
Je weniger ausgeprägt eines Mensch Selbst,
desto geringer seine Widerstandskraft,
desto niedriger seine Abgrenzungsfähigkeit.
Nun benötigt er Masken, um sich abzugrenzen.
Masken zum Schutz.
Masken zur Abgrenzung.
Masken als Symbol fehlender Grenzen im Menschen.
Je mehr Maske vom Mensch benötigt,
desto weniger vorhanden ist sein Selbst.(2)
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(1) Interessanterweise gibt es in der deutschen Sprache genauso wenig ein Gegenteil von Verletzung, wie ein Gegenteil von Trauma.
(2) In Zeiten von Corona haben wir uns an vieles gewöhnen müssen. Auch an das Tragen von Mund-Nasen-Masken. Was auf den ersten Blick als lästige, aber notwendige, für die meisten Menschen als gesundheitlich hinnehmbare Einschränkung zum Schutz der Anderen und sich Selbst akzeptiert wird, eröffnet bei genauerer Betrachtung einen grauenhaft tiefen Einblick in das Wesen der menschlichen Hilflosigkeit und seiner unbewussten Verstrickungen mit dem unsagbar Bösen.
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Texte der Stimmungsbarometer: Paul Philipp Heinze & Thomas Judisch
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Texte der Stimmungsbarometer: Paul Philipp Heinze & Thomas Judisch
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