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PROGRAMM
Freitrag 30.6. bis Sonntag 9.7.2023
Öffnungszeiten: Freitag 17 –19 Uhr,
Samstag und Sonntag 14–19 Uhr
& Abendprogramme
Eintritt frei
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Eröffnung – Freitag, 30.6.2023, 17 Uhr
Alphorn Absolut Berlin ( Katrin Vogel, Henning Storch )
Begrüßung:
Peter Nikolaus Heikenwälder,
Künstlerhaus Sootbörn
Grußworte:
Senatsdirektor Hans Heinrich Bethge,
Amtsleiter Kultur, Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Einführung in die Ausstellung:
Christiane Opitz,
Kulturwissenschaftlerin
Alphorn Absolut Berlin ( Katrin Vogel, Henning Storch )
19:00 Uhr Performance, Le point vierge, Caroline Salomé Schubert
19:30 Uhr Konzert, HALMA. Slowcore.
21:00 Uhr Konzert, SICK HYENAS
Samstag 1. Juli 2023
17:30 Uhr Film TIMESWINGS – Hanne Darbovens Kunst
20:00 Uhr Comiclesung, Jul Gordon
20:30 Uhr Comiclesung, Marijpol
21:30 Uhr Konzert, Ansgar Wilken – Floor Percussion
22:00 Uhr Musik, Laure Boer Hypnotic Music, Expertimental
Freitag 7. Juli 2023
19:00 Uhr Performance H-AUS-WEG, Maria Hobbing
Sonntag 9. Juli 2023
17:00 Uhr GRÄSEL-TALK
Abgeräumt: Verlorene Formen im urbanen Raum
Finissage
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immer wieder über die gesamte Ausstellungszeit:
GALERIE–MEHR EINS ALS MEINS
In der Galerie zeigen Künstler*innen des Hauses ihre künstlerischen Arbeiten in einem aus ihren Arbeitsmaterialen, Werkzeugen und ihrem Atelierinterior inszenierten Umfeld. Das Künstlerhaus Sootbörn ist für die Künstler*innen des Hauses in erster Linie ein Arbeitsplatz und kein Ausstellungsort.
Aber anläßlich des Jubiläums wird mit anderen Spielregeln auf die Ateliers zugegriffen, das Innen der Ateliers nach außen gekrempelt und in der daraus entstehenden Ausstellung der Fokus gleichberechtigt auf die Arbeitssituation, das Werk und die Künstler*innen des Hauses selbst gelenkt.
Künstler*innen: Ines Brinkschmidt, Simon Hehemann, Peter Nikolaus Heikenwälder, Roland Helmus, Maria Hobbing, Kathrin Horsch, Klaus Kröger, Volker Lang, Gesa Lange, Mariella Mosler, Birgit Nordmann, Peter Paulwitz-Matthaei, Alexander Pröpster, Sylvie Ringer, Katja Windau
GARTEN–RUND UM DAS HAUS
Im Garten und auf den Flächen rund um das Haus, in den Bäumen, auf dem Dach mischen sich Installationen, Skulpturen, Objekte und Aktionen von Gastkünstler*innen und Künstler*innen des Hauses. Die gezeigten Arbeiten haben unterschiedliche Sichtbarkeiten, unterschiedliche Dominanzen in der Erscheinung, sind heiter oder ernst, manches ist partiell essbar, kaum zu sehen, entsteht oder verschwindet im Rahmen von künstlerischen Aktionen.
Künstler*innen: Sultan Awar, Reinhold Engberding, Elena Greta Falcini, Fritteuse Fatal, Simon Hehemann, Peter Nikolaus Heikenwälder, Maria Hobbing, Ellen Hutzenlaub, Suse Itzel, Felix Jung, Nils Knott, Jutta Konjer, Volker Lang, Gesa Lange, Mariella Mosler, Nana Petzet, Julian Sippel, Katja Windau
Nils Knott
macht oneman outside gewuchs mit backpapier, um flachware mit objekt zu verschmelzen. dafür baut er gerade den prototyp eines gestells, eine backpresse. hat zufällig wer nochn altes ofenrohr ca 1,50m mit knick? alles mega exciting wenns klappt machen wir noch wörkshops mit alte socken backen zum 50ten im garten. alles wie immer installativperformativ mit geräuschen und alles wird irgendwie nie fertig.
Fritteuse Fatal!
Heißes Fett spritzt ins Auge und schärft den Blick auf postkoloniale Alpträume von warmer Erdnusssoße. Pommes für alle!!
Nana Petzet COMMUNITY COOKER
„Getrennt sammeln, gemeinsam verbrennen“ lautete auf einer Fachtagung der Hamburger Abfallressourcenwirtschaft im Februar 2016 ein ganzer Themenblock. Der Slogan zeigt deutlich die Aktualität der Frage, die seit Einführung des Dualen Systems die sammelnden Bürger bewegt: “Werden die von mir getrennt gesammelten Wertstoffe tatsächlich recycelt?“ In Hamburg landet ein großer Teil der Siedlungsabfälle in der Müllverbrennung, darunter auch Verpackungsmüll mit dem grünen Punkt. Vor diesem Hintergrund ließ Nana Petzet eine lokale Müllverbrennungsanlage nach dem Vorbild der in Kenia entwickelten Community Cookers bauen: gemeinschaftlich genutzte Herde, die mit Kunststoffabfällen betrieben werden.
Freitag 30.6. – Samstag 1.7. – Sonntag 2.7.2023
KUNST-IMBISS Ambulante Kunstversorgung – seit 2005 unterwegs auf Straßen und Plätzen.
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Das Programm im Einzelen:
19:00 Uhr Freitag 30. Juni 2023
Le point vierge
Contemporary Dervish‘ (Skizze eines unvermeidlichen Jahres), Performance, Zeitgenössischer Derwisch-Tanz mit Caroline Salomé Schubert
19:30 Uhr Freitag 30. Juni 2023, Konzert
HALMA
Slowcore
2000 gegründet, hat sich HALMA schnell von herkömmlichen Songstrukturen verabschiedet, um loopartigen, von Electronica inspirierten Wegen zu folgen. In klassischer Rockbesetzung (Gitarren, Bass, Schlagzeug) entwickelt die Band ihre Musik aus Improvisationen: Im Fluss des Spielens entstehen musikalische Themen, die die Bausteine für die Komposition der späteren Songs bilden. HALMA übertragen Mechanismen elektronischer Musik in ein analoges Bandgefüge
https://www.halma-music.com/
21:00 Uhr FREITAG 30. Juni 2023, Konzert
SICK HYENAS
Die Hamburger Band Sick Hyenas hat mit ihrem eigenwilligen Sound aus Surf, Punk, Garage und Country die europäische Garage- und Punk-Szene erobert. Mit ihren eingängigen Melodien und wilden Liveshows sind sie zu einem festen Bestandteil der Hamburger Musikszene geworden.
https://sickhyenas.bandcamp.com/
Film:
HAMBURG VON DER ROLLE
Hamburg von der Rolle ist ein Kollektiv aus Kulturschaffenden und -wissenschaftler*innen, das sich seit 2016, meist in der Millerntorwache, dem dokumentarfilmischen Erbe der Stadt widmet. Die Filmauswahl erfolgt undogmatisch und jenseits thematischer und ästhetischer Leitlinien. Mal ist es komisch, mal tragisch, oft abseitig, immer politisch. Einzige Bedingung: ein Bezug zur Geschichte und Gegenwart Hamburgs.
über die gesamte Ausstellungszeit im Foyer IN THE BOX
SKAM
Ein Film von Amon Barth und Jens Apitz, die SKAM über Jahre mit der Kamera begleitet haben und dabei ein dichtes Porträt der Hamburger Kunstszene in den Zweitausender Jahren geschaffen haben. Eine Doku-Filmcollage über Kunst, Kommerz und Stadtpolitik, Hoffnung, Freundschaft und Verlust.
17:30 Uhr Samstag 1.Juli
TIMEWINGS – Hanne Darbovens Kunst
Ein Film von Rasmus Gerlach, Dokumentation, D 2017, Länge: 85 Minuten
Sie war ein weiblicher Dandy: Die Künstlerin Hanne Darboven trug ihre Konzeptkunst über jede Grenze, rechnete Bilder in Minimalmusik um und übersetzte sie in Kompositionen – Regisseur Rasmus Gerlach kannte die 2009 verstorbene Hamburgerin persönlich und filmte 2001 an ihrem 60. Geburtstag, als ihr Orgelkonzert in der Laizhalle aufgeführt wurde.
20:00 Uhr Samstag 1.Juli, Comiclesung
Jul Gordon
liest aus ihrem Buch Der Frischkäse ist im 1. Stock
Es gibt nur einen angezeigten Ort für den Frischkäse, Treppe hoch, an der Literatur-kritik vorbei in den Escortbereich, erster Stock. Jul Gordons neuster Band Der Frischkäse ist im 1. Stock (Edition Moderne, 2023) schafft erzählerische Kontexte fernab jeglichen hermeneutischen Zugriffs, aber von glasklarer Traumlogik. Hier zeltet das Krokodil in Pantoffeldistanz zu Ingeborg Bachmann, Plagiatsoldaten torpedieren ein GNTM-Shooting und ein und dieselbe Körperhaltung wird in sinnstiftender Weise in den verschiedensten Lebenssituationen eingesetzt.
http://julgordon.de/
20:30 Uhr Samstag 1.Juli, Comiclesung
Marijpol
liest aus ihrem Buch Hort
Marijpol stellt in ihrem Buch Hort (Edition Moderne, 2022) Fragen zu Körper- und Rollenbildern – drei ungewöhnliche Frauen, die Freundinnen Petra, Ulla und Denise, alle Ende Dreissig, die zusammen leben und sich aus verschiedenen Gründen gegen Mutterschaft entschieden haben, treffen auf drei Geschwisterkinder, die sofort Gefallen an ihnen finden. Unterschiedlich starke Wünsche nach Fürsorglichkeit, Selbstbestimmung und Elternschaft werden verhandelt.
https://marijpol.com/
21:30 Uhr Samstag 1.Juli, Konzert
Ansgar Wilken
Floor Percussion
Der Hosentaschen-Avantgardist Ansgar Wilken spielt nicht nur Kleinstpercussion, sondern nutzt auch Kurzwaren und Küchenutensilien, um es Dir in seinem streng verspielten Klangmikrokosmos heimelig zu machen.
https://ansgarwilken.bandcamp.com
22:00 Uhr Samstag 1.Juli,Konzert
Laure Boer
Hypnotic Music, Expertimental
Laure Boer is a multi-instrumentalist based in Berlin. Her music is inspired by noise music and traditional folk. Her performances are hypnotic improvisations around traditional instruments, electroacoustic and DIY-electronic objects, and sometimes a voice, singing or reciting in her native French; a vibrant universe that is both vulnerable and brutal. She has worked with Rabih Beaini, Auspicious Family, Dj Die Soon, Diane Barbé, Luise Volkmann and many others and did several residencies such as Nusasonic in Manila/PH (CTM/Goethe Institut/Musicboard Berlin), and Sound Art Lab in Denmark, an institution in the former Bang&Olufsen laboratories. She played at the WSK Festival, Philippines, the Dokumenta fifteen, at ARTE TV and toured solo and in various duo and trio constellations in Poland, Czechia, Denmark, Sweden, France, Spain. She is published by the labels Kashual Plastik, Chinabot, Otomatik Muziek, and The Wire Magazine. A new vinyl album on Kashual Plastik will be out in 2023.
https://laureboer.com/
19:00 Uhr Freitag 7.Juli
Liveperformance H-AUS-WEG 2023,
von Maria Hobbing
Beginn: Treppen Eingangsbereich
1.Ort, 2.Ort, 3.Ort
H-AUS-WEG findet in einem performativen Rundgang mit Stationen an architektonischen Klangpolstern statt. Das Haus, ein Weg und das große „weg“ werden zu Markierungen an diesem Abend. Danach Party mit weiteren, kleinen künstlerischen Beiträgen.
mit: Moxi Beidenegl, Stimme
Bettina Eichhorn + Co, Stelzenlauf
H.E. Gödecke, Posaune
Maria Hobbing, Aktionen
Herr Konrad, Jongleur
Krischa Weber, Cello, Singende Säge
Film H-AUS-WEG, 2022
von Maria Hobbing
H.E. Gödecke, Posaune
Maria Hobbing, Aktionen
Lukasz Chrobok, Aktionen
17:00 Uhr 9. Juli
GRÄSEL–TALK
Abgeräumt: Verlorene Formen im urbanen Raum
Hintergrund der Veranstaltung ist die Diskussion um den Verbleib einer im Künstlerhaus Sootbörn gelagerten Skulptur von Friedrich Gräsel, der sogenannten „Tunnelplastik mit Kette“, die bis zum Neubau der Galerie der Gegenwart prominent das Entree zur Hamburger Kunsthalle bildete. Die Hamburger Kulturbehörde hatte Gräsels Kunstwerk zur Internationalen Gartenausstellung 1973 in Auftrag gegeben. Zusammen mit Werken wie dem überdimensionalen Metronom des Dadaisten Man Ray war es Bestandteil einer „Kunstallee“, die vom Hauptbahnhof zum Ausstellungsgelände in Planten und Blomen führte.
Die exponiert installierte „Tunnelplastik mit Kette“ schuf einen Durchgang für Besucher*innen vom 6 m tiefer gelegenen Fußgängerniveau der Lombardsbrücke zur Hamburger Kunsthalle und musste Anfang der 90ger Jahre dem Neubau der Galerie der Gegenwart weichen. Statt die „Tunnelplastik“ mit an einen neuen Standort umziehen zu lassen, wurde sie nach einer Zwischenstation auf dem Kampnagel-Gelände in Barmbek neben dem Künstlerhaus Sootbörn, einem Atelierhaus in Niendorf abgelegt und vergessen.
Angesichts der Veränderungen des städtischen Raums wie der Entwicklung neuer Quartiere und großer Infrastrukturprojekte sowie dem technologisch-wirtschaftlichen Wandel und einer zunehmend diversen Gesellschaft stellt sich die Frage, in welcher Form Kunst heute dazu beitragen kann öffentliche Räume kommunikativ und experimentell zu gestalten. Inwieweit können nachhaltige Konzepte Projekte oder Kunstwerke, temporäre sowie langfristige Projekte in stadtplanerische Prozesse eingebunden werden oder für Transformationsprozesse des urbanen Raums genutzt werden? Diese Themen stehen im Mittelpunkt des GRÄSEL TALK – Abgeräumt: Verlorene Formen im urbanen Raum.
Teilnehmer*innen:
Moderation: Dr. Belinda Grace Gardner, Kunstwissenschaftlerin
Theresa Michel, Kuratorin, IMAGINE THE CITY
Mariella Mosler, Künstlerin
Anna Nowak, Leiterin Kunsthaus Hamburg
Nuriye Tohermes, Projektleitung Alster-Bille-Elbe PARKS
Christoph Schäfer, Künstler, Park Fiction
Der 2013 verstorbene Friedrich Gräsel zählt zu den profiliertesten Vertretern der konkreten Kunst in Deutschland und bewegte sich seit den 1960er-Jahren an verschiedenen Schnittstellen von Kunst und Arbeitswelt. Seine meist großformatigen Skulpturen sind im öffentlichen Raum in ganz Deutschland zu finden: unter anderem in den Städten des Ruhrgebiets, in Berlin, Hamburg, Kassel, Konstanz, Salzgitter und Münster. Sie entstanden in einer Zeit, in der Begriffe wie Objekt, Prozess, Aktion und Partizipation in der bildenden Kunst relevant wurden, und verwiesen auf die vielfältigen Beziehungen zwischen Kunst, Künstler*innen und Gesellschaft.
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Für die vielseitige Unterstützung geht unser Dank an:
Senator Dr. Carsten Brosda, Senatsdirektor Hans Heinrich Bethge
Nelly Kuch (BKM)
Inga Wellmann (BKM)
Julia Maria-Heindorf (BKM)
Tina Wensorra (Sprinkenhof AG)
Holger Brüsch (Sprinkenhof AG)
Forum für Künstlernachlässe
und alle am Jubiläum beteiligten Künstler*innen, Musiker*innen und Unterstützer*innen des Künstlerhaus Sootbörn
Ein noch größerer Dank geht an alle Künstler*innen, Musiker*innen, Darstellende, Performende, Sprechende, Tanzende… die in den letzten 30 Jahren den kulturellen Betrieb im Künstlerhaus Sootbörn durch ihre Energie zum Leben erweckt, erhalten und das Haus somit in Hamburg, national und international etabliert haben.
Programm Booklet zum herunterladen:
Booklet_Jubilaeum_KH.Sootboern
Einige Eindrücke vom Eröffnungstag: