Frank Gillich · Sigrun Jakubaschke
Eröffnung: Freitag 22.04.2022 um 19 Uhr
Einführung: Dr. Thomas J. Piesbergen
Ausstellung: 23.04. – 08.05.2022
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag von 15-18 Uhr, geöffnet auch am 01.05.
Es gelten die aktuellen Corona Regulierungen.
Eine bildhauerische Position (Frank Gillich/Osnabrück) und eine malerische Position (Sigrun Jakubaschke/ Hamburg) ergeben im Ausstellungsraum eine spannende Konstellation: ein Dialog zwischen hartem und weichem Material, zwischen Farbe und Material, zwischen Zeichnung und Farbe. Bei beiden Künstlern spielt der Prozess im künstlerischen Schaffen eine Rolle. Eine persönliche „Ur“idee oder „Ur“form setzt sich in zweidimensionale Serien fort oder wird in dreidimensionalen Werken umgesetzt.
Frank Gillich
BRUDER & SCHWESTER
Ausgehend von Fundstücken unterschiedlichen Materials, aufgesammelt am Straßenrand, im Wald oder am Strand, fügt Frank Gillich die Objekte der Werkgruppe „Bruder&Schwester“ zu einer Collage zusammen. Anschließend formt er diese mit Silikon ab, um sie im nächsten Schritt mit eingefärbtem Beton auszugießen. Die Materialität und Farbigkeit der Fundstücke wird durch diesen Prozess weitestgehend vereinheitlicht.
Neben plastischen Arbeiten zeigt Frank Gillich prozessorientierte Zeichnungen unter dem Titel „Seismographische Zirkel“. Die Tätigkeit des Zeichnens folgt hier nicht dem Kopf, sondern dem Körper. Nicht das Denken steuert die Hand, eher noch ist es die Spur der Geste, die Anlass zu weiterführenden Gedanken gibt.
Sigrun Jakubaschke
RE ANIMALE, MURO MAGGIORE , MAUERBILD
Mit dem Material Gips, ein zunächst formbares weiches Material, welches in einem Prozess abbindet und erstarrt, hat Sigrun Jakubaschke mit spontanem Zugriff eine persönliche „Ur“idee oder „Ur“form entwickelt, wie zum Beispiel die Plastik: „Re animale“ von 2020.
Einer „Uridee“ von Sigrun Jakubaschke entsprechen auch vier Abgüsse eines realen Stücks einer alten Mauer am Lago Maggiore, die sich mit kräftigen Farbhäuten voneinander unterscheiden. Diese Arbeit heißt „Muro maggiore“. Im Kontrast zu den dreidimensionalen farbigen Gipsobjekten erzählt das schwarz-weiße “Mauerbild“ (schwarze Tusche auf Papier, 335×570 cm) von Vergänglichem. Es sind Tastabdrücke des alten Gemäuers mit Hilfe eines Pinsels.
Frank Gillich
www.frankgillich.de
Sigrun Jakubaschke
www.jakubaschke.com
Fotos:
1) Sigrun Jakubaschke: 4 x muro maggiore, 2018, Gips, Farbe, je 90 x 90 x 20 cm
2) Frank Gillich: Bruder und Schwester, 2017, Betonguss gefärbt, Einzelobjekt ca. 30 x 50 x 26 cm
3) Frank Gillich: Seismographischer Zirkel, 2018, Kugelschreiber auf Papier
4) Sigrun Jakubaschke: Mauerbild, 2019, Detail, Papier, Tusche, 335 x 570 cm
Ausstellungsansichten im Künstlerhaus Sootbörn:
5) Sigrun Jakubaschke: Mauerbild, Frank Gillich: Bruder & Schwester (Foto: Sigrun Jakubaschke)
6) Sigrun Jakubaschke: Mauerbild, FrankGillich: Bruder & Schwester (Foto:P.N. Heikenwälder)
7) Sigrun Jakubaschke: Mauerbild + Muro Maggiore (Foto: Sigrun Jakubaschke)